Die Ausgangslage
Wir alle riechen es, spüren es, es knackt an allen Enden. Nichts ist, wie es einmal war. Die Zeit der massiven Veränderungen ist angebrochen. Der Staat, die Unternehmen, die Solo-Selbständigen, die Mitarbeiter versuchen mit ungeheuren Mitteln irgendwie den Kopf über Wasser zu halten und Strukturen zu halten oder neue Wege zu gehen. Alleine der Kompass scheint vielen verloren gegangen zu sein.
Welche Unternehmen künftig erfolgreich sind und die Art, wie wir künftig Unternehmen führen, wird sich aufgrund des gesellschaftlichen, durch Corona und Digitalisierung verstärkten Wandels drastisch verändern. Unsere Märkte, Gesellschaftssysteme, unser Miteinander, die Art und Weise, wie wir Kontakt aufnehmen, halten und Geschäfte machen, unsere Wertvorstellungen, Ängste und damit das Kaufverhalten werden gerade insgesamt neu bewertet und ausgerichtet. Das Zeitalter der Globalisierung mit seinem angeblich unendlichen Wachstum für alle ist mit einem Paukenschlag vorbei und wird durch das Zeitalter der Digitalen Transformation abgelöst – mit einem großen Problem für alle.
Niemand weiß genau, wo es hingehen wird. Das Maß der Unsicherheit ist größer denn je. Unternehmen zu führen fand zwar immer schon im Raum der Schöpfung von Neuem und mit dem Risiko zahlreicher Unbekannten statt, doch diesmal ist diese Unsicherheit noch unendlich größer.
Unternehmen stellen sich heute die Frage, wie sie in dieser neuen Welt überleben und ihren Platz finden. Welche Art von Wachstum ist möglich? Welche Art von Wachstum ist erstrebenswert? Wie gehen wir mit unserer Erde um? Wollen wir endlich Verantwortung übernehmen? Womit kann ich dafür als Unternehmen meinen Beitrag leisten?
Die Vorboten eines neuen Denkens innerhalb der Gesellschaft sind schon lange da. Eine neue Generation an Menschen mit geänderten Wertvorstellungen und neuen Anspruchshaltungen wächst heran, die viele Ausreden und Verhaltensweisen nicht mehr akzeptieren will. Wer glaubt, dies alles hätte keine Auswirkungen auf die eigenen Angebote, Produkte, Kaufmechanismen und letztendlich den Unternehmenserfolg, wird sich eines Besseren belehren lassen müssen.
Auf der anderen Seite ist die Welt der Wirtschaft heute bereits über ihre Regularien und die damit verbundenen Haftungsrisiken für die Unternehmensleitungen nochmals deutlich komplexer und gefährlicher geworden. Verantwortliche Personen in den Unternehmen werden bereits heute weltweit, finanziell und strafrechtlich für ihr unternehmerisches Tun und Fehlverhalten zur Verantwortung gezogen. Die Zeiten, in denen Verstöße nicht entdeckt und wenn, dann nachsichtig behandelt wurden, sind seit Vorfällen wie dem Volkswagen Abgas-Skandal vorüber.
Die digitalen Möglichkeiten der Optimierung, Kundengewinnung und Disruption alt hergebrachter Geschäftsmodelle sind schier grenzenlos und gerade diese unbegrenzte Zahl der Möglichkeiten verursacht noch mehr Unsicherheit, denn die einen werden frei nach Dante Alighieri die Zeit und Möglichkeiten schnell nutzen und gewinnen. Andere jedoch werden zögern, abwarten und verlieren. Die Schwachen spüren bereits den Hauch des Verfalls und stemmen sich dagegen, jedoch schwinden die Kräfte mit jedem Tag und der baldige unternehmerische Tod ist absehbar, weil gerade diese anderen, also die Schnellen, die Agilen, die Flexiblen in dieser Zeit neue Geschäftsmodelle aufsetzen, die ganz andere Möglichkeiten bieten, kräftiger werden und die ehemaligen Platzhirsche ablösen.
Der Nationalökonom Joseph Alois Schumpeter hat diesen Prozess bereits um das Jahr 1911 als schöpferische Zerstörung und Kennzeichen der wirtschaftlichen Veränderung bezeichnet. Wie die tektonische Plattenverschiebung der Erdkruste führt auch diese zu ungeheuren Veränderungen und Kräften.
Dieser Prozess wird nochmals an Fahrt und Kraft aufnehmen und alle mit sich reißen, die nicht auf dieser Welle des gesellschaftlichen und technischen Wandels zu surfen gelernt haben.
Es ist für alle Unternehmer/-innen höchste Zeit, den Kopf aus dem Sand zu nehmen! Es ist Zeit tabula rasa zu machen und nach dem englischen Motto „let’s face the facts“ nun endlich Bewusstsein für die Veränderung zu schaffen. Ein Weiter so wird es nicht geben. Ehemals stolze Unternehmen mit ungeheuren Werten – und hier könnten wir allein in Deutschland schon einige große Namen nennen – sind in dramatisch kurzer Zeit vom Elefanten zur kleinen Maus miniaturisiert worden.
Die Gründe? Besitzstandsdenken, Verharrungsmentalität, das Prinzip Hoffnung, aber auch Fehlverhalten in der Führung in Bezug auf Mitarbeiterführung und Change Prozesse, zu wenig Agilität, zu wenig Unternehmertum, zu wenig Begeisterungsfähigkeit und viele weitere Fehler reihen sich aneinander.
Die Sensoren für den notwendigen Wandel werden einfach in der Hoffnung abgeschaltet, dass alles irgendwie schon vorübergehen wird, wenn nur lange genug durchgewurschtelt wird.
Dies wird jedoch nicht passieren. In der künftigen Welt sind ganz andere Kriterien und Verhaltensweisen notwendig, um diesen Wandel in einem ganz neuen Sinne prosperierend, vital zu meistern.
DIE HERAUSFORDERUNGEN FÜR UNTERNEHMEN
- Unternehmensführung und Mitarbeiterbindung haben sich aufgrund der Corona-Krise drastisch gewandelt.
- Unternehmen brauchen mehr denn je eine belastbare Strategie für den globalen Wandel.
- Unternehmen brauchen Digitale Lösungen für die Geschäftsprozesse und die Markterschließung.
- Unternehmen müssen kreative Konzepte bieten, damit die Mitarbeiter dauerhaft im Unternehmen bleiben.
- Unternehmen müssen nachhaltige Geschäftspraktiken anbieten, um gesellschaftskonform zu bleiben.
Es geht um unsere Zukunftsfähigkeit sowie die unserer Unternehmen und damit unserer Gesellschaft!

