Die Ermittlung der Gefährdungen muss laut den GDA-Leitlinien bestimmte Bereiche beinhalten, um ein umfassendes Bild der Arbeit der Mitarbeitern zu erhalten.
Der erste Bereich ist der Arbeitsinhalt bzw. die Arbeitsaufgabe. Dabei geht es zum Beispiel um die Vollständigkeit der Aufgabe, Abwechslungsreichtum, Verantwortung oder Qualifikation.
Im Bereich der Arbeitsorganisation werden Themen wie Umfang der Arbeitszeit, Kommunikation und Kooperation abgefragt.
Die sozialen Beziehungen nehmen den dritten Merkmalsbereich ein. Wichtig dabei sind die Beziehungen zwischen Kollegen und zu Vorgesetzen, kritische Ausprägungen in diesem Gebiet können viele Konflikte, fehlende soziale Unterstützung und fehlendes Feedback oder Anerkennung sein.
Die Arbeitsumgebung hat ebenfalls einen großen Einfluss auf die psychische Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter. Faktoren wie Geräusche, Beleuchtung, Größe der Räume, Bedienung von Maschinen und Gestaltung des Arbeitsplatzes müssen ergonomisch und gesundheitsgerecht gestaltet sein.
Neu hinzugekommen sind die neuen Arbeitsformen. In diesem Bereich geht es um aktuelle Themen wie Digitalisierung, häufiger Arbeitsplatzwechsel oder die ständige Erreichbarkeit bzw. geringe Trennung zwischen Berufs- und Privatleben.
Beispiele für Messverfahren
Es gibt keine genauen Vorgaben, wie ein Messverfahren bzw. eine Befragung im Rahmen einer Psychischen Gefährdungsbeurteilung durchgeführt werden sollten.
Hier sind einige Beispiele bestehender Fragebögen:
https://fragebogen-arbeitsanalayse.at/help
Der Kurz-Fragebogen zur Arbeitsanalyse (KFZA) wird von der AUVA angeboten und darf nur von Betrieben unentgeltlich verwendet werden. Für gewerbliche Nutzer ist dieser nicht frei verwendbar.
Der Fragebogen zählt zu den Screeningverfahren und sollte dementsprechend nicht von ungeschulten Nutzern durchgeführt werden.
https://www.copsoq.de/copsoq-fragebogen/
Der Copenhagen Psychosocial Questionnaire der Freiburger Forschungsstelle für Arbeitswissenschaften GmbH ist ein frei verfügbares Instrument und zählt ebenfalls zu den Screeningverfahren der Verhältnisprävention.
Die Initiative Neue Qualität der Arbeit (inqa) hat im Rahmen der Forschung „Was ist gute Arbeit?“ einen Fragebogen entwickelt. Das Projekt wurde gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

